Anti-Babypille, Beatles und Hippies – die 60er waren eine Zeit der Unruhe, des Auf- und Umbruchs und der Veränderung - und galten lange als Definition für Vintage-Mode. Diese Stimmung zeigt sich auch in einer Art modischer und kultureller Revolution. Die konservative Gesellschaftsordnung sowie die prüden Moralvorstellungen hatten ausgedient. Die Welt der Mode erlebt ständig Veränderungen, aber einige Trends beweisen sich als zeitlos und werden immer wieder neu interpretiert. Eine Metamorphose erlebt aktuell auch der Begriff „Vintage“, der lange als nur ein Modewort galt. Dabei spiegelt „Vintage" wie kaum ein anderer Begriff den aktuellen Zeitgeist wider und steht damit für eine gesellschaftliche Veränderung, die wir heute sehr stark fühlen.
Vintage steht jetzt für Glamour und Nachhaltigkeit, zwei Welten, die bis dato nicht wirklich miteinander konnten - jedenfalls hatte die Modewelt das lange so geglaubt. Nachhaltigkeit verbanden man immer noch mit grüner, langweiliger Bio-Mode. Während Vintage eher mit dem verstaubten Image der 60er Jahre als hartnäckiges Erbe zu kämpfen hatte. Der Modewelt fehlte die Vision: Nachhaltigkeit als glamourös zu sehen! Beide Strömungen müssen nicht parallel für sich sein, wenn sie als Symbiose doch wesentlich besser funktionieren.
Als modeaffine Gesellschaft sind wir, Gott sei Dank, mittlerweile an dem Punkt angekommen. Insbesondere im Bereich preloved Vintage hat der Second-Hand-Markt für Luxuswaren in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Menschen entdecken die Vorzüge, die mit dem Erwerb von Vintage-Designerstücken einhergehen und auch als eine Investitionsmöglichkeit, die von Kennern und Sammlern besonders geschätzt wird.
Begehrte Second Hand & Vintage Kleidungsstücke sind heute so gefragt wie nie zuvor. Früher begab man sich in die Hermès Boutique, um den Bedarf an exquisiten Einzelteilen zu decken. Heutzutage schlägt das Prädikat "Vintage" diese Exklusivität und verleiht seltenen Stücken damit eine völlig neue Dimension. Die Besonderheit liegt nun darin, dass die Wahrscheinlichkeit, ein besonders seltenes Einzelstück zu finden, das in keinem Laden mehr erhältlich ist, noch deutlich höher ist.
Mittlerweile spielt nicht mehr nur die Marke die entscheidende Rolle, sondern vielmehr die Geschichte und Originalität der gebrauchten, geschichtsträchtigen Markenkleidung. In einer Zeit, in der Individualität und Einzigartigkeit geschätzt werden, gewinnt die Persönlichkeit hinter dieser Kleidung an Bedeutung. Vintage-Mode wird somit zu einem Ausdruck von Authentizität und einem Stil, der zeitlos ist und gleichzeitig für Nachhaltigkeit steht.
Second Hand Luxus: Einige Vintage-Modelle performen sogar über dem Originalpreis
Auktionshäuser erzielen mit Second Hand & Vintage-Mode fünf bis sechsstellige Summen. Einige Vintage-Modelle performen sogar über dem Originalpreis und erzielen damit Rekordsummen. 2018 wurde bei dem Londoner Auktionshaus Christie’s eine „Himalaya Niloticus Crocodile Diamond“ Second Hand Birkin-Tasche aus dem Jahr 2010 aus 18-karätigem Gold für einen Preis i.H.v. 236.750 Pfund versteigert - und übertraf damit sogar die Schätzung um über 60 Prozent!
Im Oktober 2021 erzielte ein Yves Saint Laurent Kleid von 1979 einen Preis von 112. 500 EUR. 2022 wurde ein Chanel-Abendmantel aus dem Jahr 1996 für 277. 200 EUR versteigert.
Der bisherige Weltrekord liegt bei 382. 000 EUR für eine Sonnenblumen-Jacke von Yves Saint Laurent. Ersteigert wurde es von der National Gallery of Victoria. Der Schätzpreis lag bei 80. 000 bis 120. 000 Euro!!! Die Jacke war Teil der Frühlings- und Sommerkollektion aus dem Jahr 1988 und wurde von Topmodel Naomi Campbell auf dem Laufsteg präsentiert.
Michelle Obama trug beim "Christmas in Washington"- Konzert ein 1950er Jahre Cocktail-Kleid aus schwarzer Spitze des 1972 verstorbenen Designers Norman Norell. Hollywoodstars und Models wie Angelina Jolie und Kate Moss machten den Vintage-Trend schon vor einigen Jahren Red-Carpet-tauglich. 2001 sorgte Julia Roberts für Furore, als sie mit einer Vintage-Robe von Valentino zur Oscar-Verleihung erschien.
Second Hand Vintage Kleidung: Warum sich die Investition definitiv lohnt
1. Einzigartiges Design und zeitlose Eleganz
Einer der Hauptgründe, warum es sich lohnt, in Vintage-Designermode zu investieren, liegt in der Einzigartigkeit und zeitlosen Eleganz dieser Stücke. Im Gegensatz zu aktuellen Modetrends, die oft nur für kurze Zeit relevant sind, zeichnet sich die Vintage-Designermode durch zeitlose Designs aus. Viele Designerprodukte sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Meisterwerke der Handwerkskunst. Im Laufe der Jahre haben sich bestimmte Marken einen Ruf für herausragende Qualität und zeitloses Design erworben. Beispielsweise sind Stücke von Coco Chanel, Yves Saint Laurent, Pucci oder Hermès dafür bekannt, eine unvergleichliche Handwerkskunst und einen besonderen Stil zu verkörpern. Genau das macht Vintage-Designerstücke zu begehrten Sammlerobjekten. Der Erwerb solcher Stücke als Luxus-Vintage oder High-End-Second-Hand bedeutet, dass man nicht nur ein einzigartiges und stilvolles Produkt erhält, sondern auch in den Genuss von Designmerkmalen kommt, die in der heutigen Massenproduktion oft verloren gehen. Die Liebe zum Detail, hochwertige Materialien und eine handwerkliche Finesse machen Vintage-Designerstücke zu einer Investition in Qualität, die die Zeit überdauert.
Zeitreise durch Stilepochen: Aufbruch zu Individualität
Second-Hand Vintage Mode ermöglicht es, die Zeit zu durchqueren und sich in vergangenen Stilepochen zu verlieren. Jedes Kleidungsstück erzählt eine Geschichte, sei es die verspielten Muster der 60er Jahre, die rebellische Attitüde der 80er oder die Eleganz der 20er Jahre. Der Kauf von Vintage-Mode ist nicht nur ein Einkaufsakt, sondern ein Statement für Individualität und die Freiheit, sich jenseits der aktuellen Modetrends auszudrücken. Es ist ein Aufbruch zu einem persönlichen Stil, der zeitlos ist und dennoch eine Geschichte erzählt. Der heutige Markt wird oft von Massenproduktion und Uniformität dominiert. Vintage-Mode bietet eine willkommene Abwechslung durch Authentizität und Einzigartigkeit. Statt sich in der Masse zu verlieren, hebt sich Vintage-Mode-Träger durch ihren individuellen Stil hervor. Der Wunsch nach Authentizität und Originalität spiegelt sich in der Wahl von Vintage wider – eine bewusste Entscheidung gegen uniforme Massenware!
2. Exklusivität und Seltenheit
Die Exklusivität und Seltenheit von Vintage-Designerstücken tragen erheblich dazu bei, dass sie auf dem Second-Hand-Markt hohe Preise erzielen. Viele Designerprodukte werden in begrenzten Mengen hergestellt, und im Laufe der Zeit können einige Modelle eingestellt werden, was ihre Seltenheit weiter steigert. Dieses Streben nach Exklusivität macht den Besitz von Vintage-Designerware zu einem Statussymbol. Vintage-Designer und Luxus Second-Hand-Produkte bieten die Möglichkeit, echte Raritäten zu erwerben, die nicht mehr in den regulären Kollektionen der Designermarken erhältlich sind. Dieser Mangel an Verfügbarkeit verleiht den Stücken eine besondere Aura der Exklusivität. Diejenigen, die in Vintage-Designer investieren, können sicher sein, dass sie etwas Einzigartiges besitzen, das nicht jeder haben kann. Dieser Aspekt wird in der heutigen Welt, in der die Massenproduktion oft die Oberhand hat, immer wertvoller. Es ist nicht nur ein Kleidungsstück oder eine Tasche, sondern eine Geschichte, die erzählt wird, wenn man ein Vintage-Designerstück trägt.
3. Wertsteigerung und Anlagepotenzial
Neben dem ästhetischen und ethischen Mehrwert bieten Vintage-Designerstücke auch ein beträchtliches Anlagepotenzial. Im Laufe der Zeit können diese Stücke an Wert gewinnen, insbesondere wenn es sich um limitierte Auflagen oder besondere Kollektionen handelt. Dieser Aspekt macht Vintage-Designerware zu einer interessanten Investition für diejenigen, die nicht nur nach einem Modeaccessoire suchen, sondern auch langfristig in hochwertige Stücke investieren möchten. Im Gegensatz zu konventioneller Kleidung, die oft an Wert verliert, behalten viele Vintage Designerstücke und Luxusartikel ihren Wert oder steigern ihn sogar im Laufe der Zeit.